
Oldenburg
Gesund. Nachhaltig. Vielfältig. Regional. So lautet der Untertitel von Oldenburgs Ernährungsstrategie (veröffentlicht im Februar 2025), die mit Unterstützung von 49 Expertinnen und Experten aus Stadt und Land erarbeitet wurde. Viele Ansätze der Strategie zielen auf einen höheren Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung und die Stärkung von Bio-Wertschöpfungsketten in der Region.
Der Strategie weit voraus war jedoch das „Rahmenkonzept Schulverpflegung“ der Stadt Oldenburg, dass seit 2019 Vorgaben für die Schulmensen festlegt. Dazu gehören feste Warengruppen in Bio-Qualität, die nach Möglichkeit erweitert werden. Seit 2019 wurden mehrere neue Bio-Warengruppen in das Konzept aufgenommen. Ein ähnliches Konzept besteht auch für die Kita-Verpflegung.
Seit 2024 arbeitet Oldenburg gemeinsam mit den angrenzenden Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch, der Regionalwert AG Weser-Ems und dem Ernährungsrat Oldenburg im Projekt „EAT | gemeinsam regional genießen“ aus dem „Modellregionenwettbewerb Ernährungswende in der Region“ des BMEL zusammen. Durch Beratung und Netzwerkarbeit sollen der Anteil der Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung und die Zusammenarbeit mit regionalen Bio-Betrieben erweitert werden.
Ein sehr aktiver Ernährungsrat setzt sich in Oldenburg für gesunde und nachhaltige Verpflegung ein. Der Ernährungsrat berät mit viel fachlicher Expertise, trägt zur überregionalen Vernetzung bei und schafft mit vielen kleinen und großen Projekten wie Schnippeldiskos, Hofbesuchen, Infoveranstaltungen und Kochworkshops tolle Angebote für Jung und Alt. Die Stadt unterstützt die Arbeit des Ernährungsrats durch die Förderung einer Koordinationsstelle.
Die wesentlichen Fakten
- Verabschiedung des Rahmenkonzepts Schulverpflegung in 2019
- Verabschiedung des Rahmenkonzepts Kitaverpflegung in 2021
- Ratsbeschluss zum Beitritt Netzwerk Biostädte in 2024
- Erfolgreiche Bewerbung um ein Verbundprojekt im Modellregionenwettbewerb Ernährungswende in der Region des BMEL in 2024
Oldenburgs Ziele für einen stärkeren Einsatz von Bio-Lebensmitteln
- In der Schulverpflegung werden ab dem Schuljahr 2025/2026 elf Warengruppen in Bio-Qualität eingesetzt. Über die Erweiterung wird jährlich beraten und entschieden. Langfristig werden 100% Bio-Produkte in der Mittagsverpflegung angestrebt.
- In der Kitaverpflegung werden bislang Fleisch- und Wurstwaren sowie Teigwaren in Bio-Qualität eingesetzt. Langfristig werden 100% Bio-Produkte in der Mittagsverpflegung angestrebt.
- Im Projekt „EAT | gemeinsam regional genießen“ wird ein Beratungsangebot für Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung aufgebaut, um den Anteil der Bio-Lebensmittel auf mindestens 30% zu steigern. Gleichzeitig sucht das Projekt die Zusammenarbeit mit der regionalen Bio-Landwirtschaft und stärkt entsprechende Wertschöpfungsketten.
- In Oldenburgs Ernährungsstrategie enthalten viele Ansätze Ziele für einen stärkeren Einsatz von Bio-Lebensmitteln, zum Beispiel bei hauseigenen Veranstaltungen, bei großen Festen oder in städtischen Beteiligungen. Durch verbesserte Informationsangebote und Mitmachaktionen soll die Akzeptanz für Bio-Produkte gesteigert werden.
Die wichtigsten Themen
In der Gemeinschaftsverpflegung für Kinder und Jugendliche hat Oldenburg Bio-Produkte schon gut etabliert und hat eine gute Infrastruktur geschaffen. Wichtig ist es zukünftig, diese Entwicklung auch in anderen Bereichen zu stärken.
Ganz wichtig ist dabei, die höhere Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln möglichst aus regionaler Produktion zu bedienen. Dafür wird ein enger Austausch mit der regionalen Landwirtschaft, mit den angrenzenden Landkreisen und auch mit den Bio-Nachbarstädten Delmenhorst und Bremen gesucht.