Die Bio-Stadt Hamburg
Es geht um öko-regionale Erzeugung, gesunde Ernährung, um Nachhaltigkeit und einen guten Umgang mit Ressourcen. Ökologisch erzeugte Produkte sind nicht nur wirtschaftlich von Bedeutung, sondern haben auch eine gesellschaftliche und ökologische Komponente.
Der ökologische Landbau leistet einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften: Böden werden schonend bearbeitet, Abwasser wird weniger belastet, die Artenvielfalt gefördert und dem Klimaschutz Rechnung getragen. Die Biobranche ist in Deutschland seit Jahren ein boomender Markt mit teilweise zweistelligen Wachstumszahlen und zunehmender wirtschaftlicher Bedeutung.
Hamburg ist im Jahr 2016 dem BioStädte-Netzwerk mit dem Ziel beigetreten, die Hamburger Agrarbetriebe wirtschaftlich zu stärken, indem sie die Bio-Stadt als Absatzmarkt nutzen könnten. Im Fokus stehen dabei die Umstellung der Betriebe auf den ökologischen Landbau, die Absatzförderung und die Vernetzung der Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Im Zuge des Netzwerkbeitritts haben sich Wirtschaftsunternehmen der Bio-Branche aus Hamburg und der Metropolregion zu einem Verein (hamburg.bio e.V.) zusammengeschlossen, um den Einsatz bio-regionaler Lebensmittel zu erhöhen und bei der Weiterentwicklung der ökologischen Wertschöpfung adäquat zu unterstützen.
In einer behördenübergreifenden Arbeitsgruppe (AG Bio-Stadt Hamburg) unter Federführung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft informieren und unterstützen sich Vertreterinnen und Vertreter der Beschaffungsstellen der Hamburger Behörden bei Fragen zur Beschaffung von Bio-Lebensmitteln in den verschiedenen Verwaltungseinrichtungen und geben erfolgreiche Vorgehensweisen weiter. Ziel ist, dass die Stadt durch den Einsatz von Bio-Produkten mit gutem Beispiel voran geht und für eine kontinuierlich steigende Nachfrage sorgt.
Der in 2016 eingeführte „Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung der Freien und Hansestadt Hamburg“ (Umweltleitfaden) sieht seit 2019 einen Anteil von 10 Prozent Bio-Lebensmittel in der Beschaffung, bei Catering-Leistungen und in städtischen Kantinen vor. Aktuell wird der Umweltleitfaden zu einem Nachhaltigkeitsleitfaden weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang wurde ein Beteiligungsprozess gestartet, in dem sich verwaltungsinterne und externe Akteure/NGOs in einer Arbeitsgruppe Lebensmittel einbringen können.
Bei der Schulverpflegung gilt seit Oktober 2021 ein neuer Mustervertrag der von den Schulen mit den Caterern abgeschlossen wurde. Darin ist ein Bio-Anteil von 10 Prozent des Wareneinsatzes verbindlich festgeschrieben. Einige Hamburger Schulcaterer liegen aber bereits deutlich über diesem Prozentsatz oder setzen sogar zu 100 Prozent Bio-Lebensmittel ein.