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Berlin

Seit Juni 2019 ist Berlin Teil des Netzwerks der Deutschen Biostädte. Als Mitglied tritt Berlin in den aktiven Austausch mit Städten wie Nürnberg, München oder Hamburg, um voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu inspirieren und den Zielen des Netzwerkes näher zu kommen. Die Mitgliedschaft soll aktiv begleitet werden.

Projekt Ernährungsstrategie

Der Senat hat sich zur Aufgabe gemacht, zusammen mit dem Berliner Ernährungsrat eine zukunftsfähige, nachhaltige und regional gedachte Ernährungsstrategie für die Stadt zu entwickeln. Die Nachfrage der Berliner Verbraucherinnen und Verbraucher sowohl nach konventionellen als auch biologischen Lebensmitteln aus der Region steigt. Insbesondere in der Gemeinschaftsverpflegung soll schmackhaftes und gesundheitsförderndes Essen für alle angeboten werden können.

Die Berliner Ernährungsstrategie soll dazu beitragen, dass die Berliner Ernährungspolitik hin zu mehr Regionalität, Nachhaltigkeit, Fairness und mit einem stärkeren Fokus auf gesundheitsfördernde Kost für alle, unabhängig vom Geldbeutel, entwickelt wird. Der vorgelegte Aktionsplan schlägt erste Maßnahmen vor. Es bedarf eines umfassenden Transformationsprozesses, der nicht allein durch die Verwaltung initiiert werden kann, sondern sich aus der Gesellschaft heraus entwickeln muss. Nur durch eine aktive Beteiligung der Stadtgesellschaft, kann er die notwendige Akzeptanz finden und alle Akteurinnen und Akteure mit ihren Ideen und Initiativen mitnehmen. Die Ernährungsstrategie leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, insbesondere Ziel 3 zu Gesundheit und Ziel 12 zu nachhaltiger Produktion und Konsum werden durch die Ernährungsstrategie unterstützt.

Die Umsetzung der Berliner Ernährungsstrategie ist ein sich stetig weiterentwickelnder Prozess, bei dem Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, zivilgesellschaftliche Initiativen und Verbände ihre Vorstellungen, Visionen und Bedürfnisse einbringen, um ein nachhaltiges urbanes Ernährungssystem in Berlin zu gestalten. Der Aktionsplan benennt Handlungsfelder, Ziele und konkrete Maßnahmen, mit denen der Transformationsprozess eingeleitet wird. Die Handlungsfelder zeigen, dass Ernährung ein Querschnittsthema ist und zahlreiche Politikbereiche betrifft, von Umweltschutz, Sozialpolitik über Gesundheit, Wirtschaftsförderung, Ernährungsbildung in Kita und Schule, Landwirtschaft bis hin zur Stadtplanung. Eine ressortübergreifende Entwicklung und Umsetzung der Ernährungsstrategie ist deshalb richtig und notwendig und entspricht den aus dem Gesundheitsbereich entwickelten Leitgedanken der Weltgesundheitsbehörde WHO „Health in all Policies“. Zusätzlich kommen weitere wichtige Impulse aus dem im Juli 2015 in Kraft getretenen Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz) und die vom Land Berlin mit den Landesverbänden der Sozialversicherungsträger abgeschlossenen Landesrahmenvereinbarung (LRV) Berlin vom Juli 2018. Als prioritär eingeschätzte fachpolitische Maßnahmen betreffen mit den Themenschwerpunkten Gemeinschaftsverpflegung, Ernährungsbildung, Wertschöpfung in der Region und lebendige Kieze insbesondere Bereiche, in denen viele Menschen in unterschiedlichen Lebenswelten erreicht werden können. Die Umsetzung des Maßnahmenplans wird von einem Monitoring, einer Evaluation und einer Erfolgskontrolle begleitet, sodass während des Prozesses Anpassungen von Maßnahmen erfolgen können. Die Finanzierung sämtlicher Maßnahmen erfolgt im Rahmen der im Haushalt zur Verfügung stehenden Mittel.

 

Projekt Kantine Zukunft Berlin

Die Berliner Kantine Zukunft arbeitet für eine nachhaltige, gesunde und schmackhafte Verpflegung in Schulen, Kindertagesstätten, Justizvollzugsanstalten, Betrieben und Behörden. Ziel der Berliner Kantine Zukunft ist es, mit seiner Arbeit neue Maßstäbe für die Qualität der eingesetzten Lebensmittel, die Ernährungswirtschaft in der Region, das Esserlebnis und die Kulinarik zu setzen.

Inspiriert vom Erfolg des Madhus in Kopenhagen zielt die Kantine Zukunft darauf ab, das Kantinenumfeld Berlins nachhaltig zu verändern. Angesichts der Hebelwirkung der öffentlichen Lebensmittelbeschaffung setzt die Kantine Zukunft darauf, dass Veränderungen in der Gemeinschaftsgastronomie nicht nur Auswirkungen auf das Küchenpersonal, die Gesundheit der Kantinengäste und den Ruf der Gemeinschaftsverpflegung haben werden, sondern auch umfassendere Auswirkungen, sowohl auf die Land-Stadt-Verbindungen als auch auf die Umwelt. Letztere sollen durch klimafreundliche Angebote sowie eine Erhöhung des eingesetzten Anteils an Bio-, frischen und regionalen Produkten bei gleichzeitiger Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in den Küchen erreicht werden.

Die Kantine Zukunft wird Küchenteams dabei helfen, ihre Küchen auf ein weitgehendes Bio-Speisenangebot umzustellen. Das erklärte Ziel ist, dass in den beteiligten Küchen 60 % der eingesetzten Lebensmittel Bio-Qualität haben – möglichst über alle Speisekomponenten hinweg. Mehrkosten sollen durch veränderte Einkaufs- und Küchenpraxen und kein schieres „austauschen“ von konventionellen mit biologischen Produkten vermieden werden. Die Kantine Zukunft möchte in das Wissen und Können der Berliner Küchenteams investieren, um dauerhaft eine höhere Qualität der Gemeinschaftsgastronomie ohne Kostensteigerungen zu erreichen.

Die Kantine Zukunft wird demnach maßgeblich dazu beitragen, das vom Senat gesetzte Ziel – einen deutlich erhöhten Anteil an Bio-Essen in Kindertagesstätten, Schulen, Kantinen, Mensen und beim Catering in öffentlichen Einrichtungen – zu erreichen. Der Projektträger der Kantine Zukunft ist Speiseräume Lab Forschungs- und Beratungsgesellschaft mbH. Die Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung fördert das Projekt Kantine Zukunft in den Jahren 2020 und 2021. Der Projektträger hat im Oktober 2019 mit der Arbeit begonnen. 

 

 

Kontakt

Ansprechpartner

Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz

Ann-Christin Weber
Telefon: 030 9013-2288
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